Die Kapselfibrose ist eine mögliche Komplikation nach einer Brustvergrößerung. Auch wenn die Mehrheit der Patientinnen nach einem chirurgischen Eingriff keine signifikanten Probleme entwickeln, sind regelmäßige Nachuntersuchungen ratsam, um mögliche Symptome abzuklären und eine auftretende Kapselfibrose frühzeitig zu erkennen.
Im Zentrum für Facelift, Lid- und Brustchirurgie in Köln können wir aufgrund unserer langjährigen Expertise Kapselfibrosen erfolgreich behandeln und Ihnen zu einem neuen Körpergefühl verhelfen.
Bei einer Kapselfibrose handelt es sich um eine Komplikation, die nach einer Brustvergrößerung mit Brustimplantaten auftreten kann. Als Fremdreaktion bildet sich rund um das Implantat eine Kapsel aus Narbengewebe – so versucht der Körper, das Implantat „abzukapseln“.
In den meisten Fällen bildet sich lediglich eine dünne Kapsel aus Bindegewebe um das Implantat herum. Das ist die normale Immunreaktion des menschlichen Körpers. Bei einer Kapselfibrose entwickelt sich diese Kapsel jedoch abnormal weiter und verhärtet sich.
In vielen Fällen merken Patientinnen die Kapselfibrose erst einmal nicht, da sich die Brust weiterhin weich anfühlt und sie keine Schmerzen verspüren. Erst bei stärkeren Abwehrreaktionen des Körpers macht sich eine Kapselfibrose mit Schmerzen, Verformungen und Verhärtungen bemerkbar und es besteht akuter Handlungsbedarf.
Stadien der Kapselfibrose nach Baker
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I = Normalzustand; II = leichte Kapselfibrose; III = starke Kapselfibrose (operativer Eingriff ratsam); IV = ausgeprägte Kapselfibrose (operativer Eingriff erforderlich)
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Risikofaktoren
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Implantate der älteren Generationen; Vorerkrankungen und genetische Faktoren
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Therapie
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Wechsel der Implantate (meist ab Baker III empfohlen); alternativ Entfernung der Implantate ohne Wechsel
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Implantatwechsel Dauer
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30-90 Minuten
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Aufenthalt nach Implantatwechsel
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meist ambulant, selten stationär
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Fit nach
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wenigen Tagen
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Implantatwechsel Kosten
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individuell, werden im Beratungsgespräch mitgeteilt
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„Heute wird die These vertreten, dass neben klassischen Abwehrreaktionen des Immunsystems ein sogenannter Biofilm für die Entstehung der Kapselfibrose verantwortlich sein kann.“
Heutzutage vertreten viele Expertinnen und Experten die These, dass neben den klassischen Abwehrreaktionen des Immunsystems auch ein sogenannter Biofilm für die Entstehung der Kapselfibrose verantwortlich sein kann. Aus diesem Grund ist bei der Brustvergrößerung zwingend ein hoch steriles Arbeiten erforderlich. Zudem ist es wichtig, dass Patientinnen keine Infektionserkrankungen vor der Operation verschweigen, die eine Kapselfibrose begünstigen können.
Generell stellt eine Kapselfibrose keine gefährliche Komplikation dar. Dennoch leiden Patientinnen mit starken Kapselfibrosen sehr unter den möglichen Verhärtungen, Verformungen und Schmerzen in der Brust.
Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die das Auftreten einer Kapselfibrose nach einer Brustvergrößerung erhöhen können. Dazu zählen:
Es ist nicht immer möglich, einen direkten Zusammenhang zwischen der Implantatoberfläche und der Entstehung einer Kapselfibrose nach einer Brustvergrößerung zu ziehen, da viele komplexe Faktoren eine Fremdkörperreaktion hervorrufen können.
Bei der Entwicklung von modernen Brustimplantaten wurden in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht, um das Risiko durch spezielle Oberflächenstrukturen nachhaltig zu reduzieren. Dennoch lässt sich feststellen, dass vor allem bei älteren oder qualitativ minderwertigeren Implantaten die Entstehung einer Kapselfibrose begünstigt wird.
Bestimmte genetische Faktoren können das Risiko einer Kapselfibrose unter Umständen erhöhen. Wenn Personen aus der der Familie in der Vergangenheit beispielsweise vermehrt Kapselfibrosen hatten, deutet dies gegebenenfalls auf ein erhöhtes individuelles Risiko hin. Auch die genetische Neigung zur Narbenbildung oder Autoimmunstörungen können Fremdkörperreaktion begünstigen.
Das Kapselfibrose-Risiko ist bei Brustkrebspatientinnen, die sich einer Bestrahlung unterzogen haben, besonders hoch. Auch eine Infektion im Brustbereich nach der Operation kann zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Kapselfibrose führen.
Die Schwere einer Kapselfibrose wird in vier Stadien (Baker-Stadien) bemessen. Das Klassifizierungssystem hilft Ärztinnen und Ärzten dabei, den aktuellen Zustand von Patientinnen abzubilden und daraus geeignete Behandlungsoptionen abzuleiten.
Die Methode zur Bewertung einer Kapselfibrose geht zurück auf den amerikanischen plastischen Chirurgen James L. Baker Jr., nach dessen klinischer Einteilung zwischen folgenden Stadien unterschieden wird:
Baker-Stadium | Bezeichnung | Anzeichen |
Baker I | Normalzustand | Brust weist keine sichtbaren oder tastbaren Anzeichen einer Kapselfibrose auf; Implantat ist nicht tastbar; Patientin hat keine Schmerzen |
Baker II | leichte Kapselfibrose | Brust ist minimal verhärtet; keine äußerlichen Veränderungen; Implantat ist tastbar, aber nicht sichtbar; leichte Schmerzen sind möglich |
Baker III | starke Kapselfibrose | Brust ist verhärtet und weist Verformungen auf; Implantate sind ertastbar und sichtbar; starke Schmerzen sind möglich; Implantatwechsel (und ggf. Entfernung der gesamten Kapsel) ist angeraten |
Baker IV | ausgeprägte Kapselfibrose | deutliche Verhärtungen und Verformungen der Brust; Implantat kann verschoben sein; starke Schmerzen; Implantatwechsel und Entfernung der gesamten Kapsel ist unumgänglich |
Zur genauen Diagnosestellung einer Kapselfibrose kommen in der Regel immer kombinierte medizinische Untersuchungen zum Einsatz.
Zunächst erfolgt eine klinische Untersuchung der Brust und das Abfragen der genauen Symptome. Bei dieser wird die plastische Chirurgin oder der Chirurg die Brüste sorgfältig untersuchen, um erste Anzeichen einer Kapselfibrose wie Verhärtungen, Verformungen, Veränderungen der Symmetrie, Schmerzen oder Unregelmäßigkeiten bereits durch Ertasten oder mit bloßem Blick zu erkennen.
Im nächsten Schritt werden zur weiteren Diagnostik bildgebende Untersuchungen der weiblichen Brustdrüse (Mamma) durchgeführt, um die Struktur der Kapsel genauer zu betrachten und Veränderungen bildlich darzustellen. Zum Einsatz kommen meist eine Mammasonografie, ein Ultraschall oder ein Nativ-MRT.
Auch Labortests können zusätzlich durchgeführt werden, um bestimmte Entzündungsmarker oder Parameter im Blut zu überprüfen, die auf eine entzündliche Reaktion oder andere Erkrankungen hinweisen, um eine Kapselfibrose auszuschließen oder die Diagnose zu stützen.
Generell gilt: Je früher eine Kapselfibrose erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Erfolgsaussichten, ohne dass ein Implantatwechsel notwendig wird. Anders sieht es aus, wenn die Ursache der Kapselfibrose auf ein geschädigtes Implantat zurückzuführen ist. In diesem Fall ist eine Entfernung der Kapsel erforderlich – ein einfacher Austausch des Implantats stellt dann keine erfolgsversprechende Behandlungsmethode dar.
Eine mögliche minimalinvasive Methode zur Behandlung der Kapselfibrose stellen Ultraschallsysteme dar. In mehreren Sitzungen werden hierbei durch Hochfrequenzwellen die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung im Gewebe angeregt. Allerdings stehen Expertinnen und Experten dieser Methode eher kritisch gegenüber.
Auch eine endoskopische Kapsulotomie kann in einigen Fällen in Betracht gezogen werden. Bei diesem minimalinvasiven Eingriff wird die Kapsel eingeschnitten, damit sich das Implantat wieder ausdehnen kann.
Bei einer stark ausgeprägten Kapselfibrose (Baker IV) hilft jedoch nur noch ein Wechsel der Brustimplantate zur Linderung der Beschwerden. Der Zugang zum Implantat erfolgt, je nach OP-Methode, meist über die vorhandene OP-Narbe, sodass keine neuen Narben entstehen. Bei dem Eingriff wird meist die komplette verdickte Kapsel entfernt. Lediglich die Anteile des Gewebes, welches mit den Rippen verwachsen ist, wird aus Sicherheitsgründen belassen.
Der große Vorteil des Implantatwechsels: die Lage der neuen Implantate kann im Nachhinein verändert werden. Häufig ist es sinnvoll, von der Lage hinter dem Brustmuskel auf eine neue Positionierung vor dem Brustmuskel auszuweichen. Mit modernen Kissen können die Brüste so ästhetisch aufgebaut und dadurch deutlich näher zusammengebracht werden.
Bei Patientinnen, die Probleme mit der Lage auf dem Brustmuskel aus einer früheren OP hatten, können die Implantate in der neuen Operation hinter den Brustmuskel gelegt werden.
Welche Variante in Ihrem individuellen Fall die beste und sicherste Lösung darstellt, bedarf einer individuellen Abklärung und Beratung. Ein Standardrezept gibt es wie in vielen Dingen der Medizin nicht.
Ebenfalls ist es auch möglich, die Implantate komplett zu entfernen und durch eine Bruststraffung oder einen Eigenfett-Transfer ein schönes Dekolleté zu formen.
Gut zu wissen: Ein Wechsel der Implantate ist meist auch schon ab Baker III ratsam, um frühzeitig einer weiteren Verschlimmerung der Symptome entgegenzuwirken.
Im Prinzip ist es nur bedingt möglich, einer Kapselfibrose aktiv vorzubeugen. Denn trotz sorgfältiger Implantatauswahl, einer sauberen und fachgerecht durchgeführten Brustvergrößerung, ausschließbaren familiären Veranlagungen und Vorerkrankungen sowie der korrekten Nachsorge besteht immer ein gewisses Restrisiko, dass der Körper die eingesetzten Brustimplantate später dennoch abstößt und sich eine Kapsel bildet.
Da das Risiko einer körperlichen Abwehrreaktion auf das Implantat von verschiedenen Faktoren abhängig ist, lassen sich zur Häufigkeit nur sehr schwer Angaben machen.
In Studien konnte jedoch nachgewiesen werden, dass etwa bei 2 bis 20 % der Frauen nach einer Brustvergrößerung eine Kapselfibrose auftritt.
Ja, eine Kapselfibrose kann auch erst mehrere Jahre nach dem Einsetzen der Implantate auftreten, da der Prozess in einigen Fällen nur sehr langsam voranschreitet. So lässt sich erklären, dass viele betroffene Patientinnen erst nach einigen Jahren Symptome entwickeln und die Diagnose erhalten.
Dass sich eine Kapselfibrose von selbst vollständig zurückbildet, ist eher unwahrscheinlich. Im Allgemeinen handelt es sich um einen fortschreitenden Prozess, der sich ohne die entsprechende medizinische Behandlung mit der Zeit immer weiter verschlimmert.
Daher ist es überaus wichtig, schon beim Verdacht einer Kapselfibrose aktiv zu werden und die behandelnde plastische Chirurgin oder den behandelnden plastischen Chirurgen aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu stellen und geeignete Behandlungsoptionen in die Wege zu leiten.
Wie häufig eine Kapselfibrose nach einer Brustkrebserkrankung tatsächlich auftritt, lässt sich pauschal nicht sagen und hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Bei Frauen, die sich nach einer vollständigen Entfernung der Brustdrüse (Mastektomie) für eine Rekonstruktion ihrer Brust mit Implantaten entscheiden, liegt das Risiko einer Kapselfibrose zwischen 10 und 30 %.
Patientinnen, die sich nach einer Brustkrebsoperation einer Bestrahlung unterziehen müssen, weisen ein erhöhtes Risiko für eine Kapselfibrose auf, da die Strahlentherapie das umliegende Gewebe reizt und so den Heilungsprozess beeinflusst.
Aus diesem Grund entscheiden sich viele Frauen nach einer Brustkrebsoperation, ihre Implantate entfernen zu lassen, um das Risiko einer Kapselfibrose nochmals deutlich zu reduzieren.
Ja, in einigen Fällen ist die verhärtete Kapsel rund um das Brustimplantat durch bloßes Tasten spürbar. Jedoch sollten Sie sich nie auf die Selbstuntersuchung verlassen und bei Verdacht einer Kapselfibrose immer eine gründliche medizinische Untersuchung anstreben, um eine gesicherte Diagnose zu erhalten.
Ja, eine verdickte und verhärtete Bindegewebskapsel um das Implantat herum kann im Ultraschall dargestellt werden. Jedoch stößt die Ultraschalluntersuchung in frühen Stadien womöglich an ihre Grenzen, da subtile Veränderungen nur sehr schwer abbildbar sind. Bei fortgeschritteneren Stadien ist die Kapselfibrose in der bildgebenden Untersuchung meist deutlicher zu erkennen.
Aus diesem Grund sollten zur genauen Diagnose immer verschiedene bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen. Neben dem Ultraschall eignen sich auch Mammographie, Magnetresonanztomographie (MRT) oder andere Methoden für eine umfassende medizinische Beurteilung einer Kapselfibrose.
Bei einigen Patientinnen können milde Formen einer Kapselfibrose mit gezielten nicht-chirurgischen Maßnahmen wie Massagen, Physiotherapie oder Ultraschallbehandlungen behandelt werden. Ziel dieser alternativen Behandlungsmöglichkeiten ist es, die Verhärtung zu verringern und die Symptome zu lindern.
Massagen können unter bestimmten Umständen dabei helfen, die Kapsel und das Gewebe der Brust weicher zu machen. Wichtig ist jedoch, dass diese nicht chirurgischen Behandlungen nicht bei allen Stadien indiziert sind und die Wirksamkeit begrenzt ist – insbesondere bei fortgeschrittenen Kapselfibrosen.
Nein, in der Regel kommen die Krankenkassen nicht für Komplikationen auf, die infolge von ästhetischen Eingriffen – zu denen eine Brustvergrößerung im Allgemeinen zählt – auf.
Aus diesem Grund empfiehlt es sich vor einer Schönheitsoperation immer, eine Folgekostenversicherung abzuschließen, die eventuell notwendige Behandlungskosten aufgrund von Komplikationen im Nachhinein (anteilsmäßig) abdeckt. Wichtig ist jedoch im Vorfeld genau zu schauen, ob eine Kapselfibrose von der jeweiligen Versicherung abgedeckt oder in den allgemeinen Geschäftsbedingungen explizit ausgeschlossen wird.
Diese Frage kann pauschal nicht beantwortet werden, da sich die exakten Kosten einerseits nach der benötigten Behandlungsmethode und andererseits nach den individuellen Umständen richten.
Während des kostenlosen und unverbindlichen Beratungsgesprächs bei uns im Zentrum für Facelift, Lid- und Brustchirurgie in Köln haben Sie die Möglichkeit, mit Dr. König all Ihre Fragen zu klären und erhalten im Nachgang an eine umfassende Untersuchung die genauen Kosten für Ihren individuellen Behandlungsplan mitgeteilt. Für einen Termin nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.