Instillationstherapie

Bösartige Tumore de Harnblase neigen dazu an gleicher Stelle oder an anderer Stelle der Harnblase als so genanntes Rezidiv erneut aufzutreten. Die Instillationstherapie zielt darauf ab, ein Wiederauftreten oder Fortschreiten des Blasenkarzinoms nach operativer Entfernung (TUR-B) zu verhindern. Sie wird außerdem bei Tumoren eingesetzt, die bereits zum Zeitpunkt der Erstdiagnose bereits in die Blasenmuskulatur eingewachsen sind (muskel-invasiver Blasentumor). 

Für die Instillationstherapie stehen zwei Medikamente zur Verfügung:  Mitomycin C und Bacillus Calmette-Guerin (BCG), die als Flüssigkeit über einen kleinen Katheter direkt in die Blase eingebracht werden können.

Mitomycin 

Mitomycin ist ein Antibiotikum, wird aber heute nur noch als zellzerstörendes Tumormedikament (Zytostatikum) angewendet. Es wird bei Tumoren mit einem mittleren Risiko eingesetzt und für 8 Wochen 1x wöchentlich und anschließend 1x pro Monat angewendet. Bei kleineren Tumoren kann es auch unmittelbar nach der Operation instilliert werden. Damit kann das Rezidivrisiko um bis zu 40 Prozent gesenkt werden. 

Bacillus Calmette-Guerin (BCG) 

Das BCG wurde ursprünglich für die Impfung gegen Tuberkulose entwickelt. Es löst in der Blase eine Entzündungsreaktion der Schleimhaut aus, was einen antitumorösen Effekt hat. Der Unterschied zu Mitomycin besteht darin, dass BCG bei Tumoren mit einem höheren Risiko zum Einsatz kommt. Es wird wöchentlich über 6 Wochen appliziert. Im Anschluss erfolgt eine Blasenspiegelung mit Biopsien aus der Schleimhaut. Wenn dabei keine weiteren Tumorzellen gefunden werden, vergrößern sich die Abstände auf 3 Monate und in der Folge auf ein halbes Jahr. 

Nebenwirkungen 

Beide Medikamente sind relativ nebenwirkungsarm. Bei BCG treten jedoch mitunter Reizungen und Irritationen der Blase mit Harndrang und Brennen sowie auch Entzündungen und Fieber auf. Welches Präparat für welchen Patienten zum Einsatz kommt, muss der behandelnde Arzt in Abhängigkeit vom Risikograd des Karzinoms, den Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten im Einzelfall gemeinsam mit dem Patienten entscheiden.

Hier sehen Sie unser med.clip Video zur Instillationstherapie beim Blasenkarzinom

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