Große Resonanz beim 12. Patiententag Prostata
Bestrahlung oder Operation bei Prostatakrebs? Wann ist der PSA-Test sinnvoll? Wie behandelt man eine gutartige Vergrößerung? Themen rund um Früherkennung, moderne Diagnostik und Therapie von Prostata-Erkrankungen standen im Mittelpunkt des „12. Patiententag Prostata“ am 4. Juni 2019 in Köln, an dem rund 200 Interessierte und Betroffene auf Einladung des Westdeutschen Prostatazentrums teilnahmen.
Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung und wird in Deutschland jährlich bei rund 60.000 Männern neu diagnostiziert. „Durch gezielte Vorsorgeuntersuchungen können in über 70 Prozent der Fälle Frühstadien der Erkrankung entdeckt und die Betroffenen durch eine geeignete Therapie geheilt werden. „Wurde ein auf die Prostata begrenzter Tumor diagnostiziert, stehen dem Patienten eine Vielzahl effektiver und erprobter Therapieoptionen zur Verfügung“, betonte Dr. Neubauer in seinem Vortrag.
Besonderes Augenmerk legten die Experten in ihren Ausführungen auf die Brachytherapie, einer verfeinerten strahlentherapeutischen Methode, bei der kleinste Strahlenquellen (Seeds) direkt in die Prostata eingesetzt werden. Als Pioniere der Brachytherapie in Deutschland hat das interdisziplinäre Expertenteam des Westdeutschen Prostatazentrums insgesamt über 7.500 Behandlungen durchgeführt und verfügt über Verlaufsdaten von 19 Jahren.
Hilfe bei vergrößerter Prostata
Doch nicht jede Erkrankung der Prostata ist bösartig. So leidet fast jeder zweite Mann über 50 Jahre an einer gutartigen Vergrößerung, der so genannten Prostatahyperplasie (BPH), die sich durch ständiges Wasserlassen, einen schwachen Harnstrahl und unangenehmes Nachtröpfeln bemerkbar macht. Auch hier bieten sich als Therapie mehrere Möglichkeiten an, von Medikamenten im Anfangsstadium bis hin zu operativen Eingriffen. Seit einigen Jahren setzten die Kölner Prostata-Experten neben der klassischen Ausschälung die besonders schonende Lasertherapie ein. So kann mit dem innovativen Diodenlaser das überschüssige Prostatagewebe sehr präzise und effektiv verdampft werden.
Reger Dialog zwischen Spezialisten und Betroffenen
Der 12. Patiententag Prostata ist auch in diesem Jahr wieder auf große Resonanz unter den Teilnehmern gestoßen. Dies mache einmal mehr den immensen Informationsbedarf zum Thema Prostata deutlich, lautete das Fazit der Urologen vom Westdeutschen Prostatazentrum : „Gerade wenn Männer mit der Diagnose Prostatakrebs konfrontiert werden, ist das Bedürfnis nach einer umfassenden Aufklärung sehr groß, sagte Dr. Stephan Neubauer, Leiter des Westdeutschen Prostatazentrums. So hatten auch beim diesjährigen Patiententag Betroffene und Interessierte ausreichend Zeit, ihre ganz individuellen Fragen offen oder anonym mit den Prostataexperten zu diskutieren.