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Muskelverletzungen im Sport - Muskelfaserriss - Muskelzerrung - Muskelbündelriss

Muskelverletzungen machen ca. 30 % aller Sportverletzungen aus. Ihre Bedeutung wird oft unterschätzt, so dass nicht selten aus einer nicht ausgeheilten kleinen Muskelverletzung eine nachfolgende, größere Verletzung resultiert. Die Folgen sind lange Trainings- und Wettkampfpausen ggf. sogar Dauerschäden. Der Heilungsprozess kann durch medizinische Maßnahmen aus dem Profisport unterstützt und beschleunigt werden.

 

Muskelkater

Symptome

Diffuser Muskelschmerz tritt meist 1 bis 2 Tage nach ungewohnter oder überdosierter körperlicher Anstrengung auf; z. T. massive Schmerzhaftigkeit der Muskulatur bereits bei leichter Belastung, schmerzbedingte Abnahme der Beweglichkeit der benachbarten Gelenke; zumeist eine Woche andauernd, dann in der Regel folgenlos ausheilend.

Ursachen

Ungewohnte, neue Bewegungsabläufe insbesondere auch nach Kraftbelastung oder nach Abbremsbewegungen, Überlastung bestimmter Muskelanteile aufgrund mangelhafter intramuskulärer Koordination. Die im Muskel verbliebene Milchsäure (Lactat) ist nicht, wie ursprünglich vermutet, verantwortlich, sondern Mikroverletzungen in der Ultrastruktur der Muskelfasern (Aktin- Myosinfilamente und defekte Calciumkanäle). Durch Muskelkater kann es zu einem temporären Kraftverlust von bis zu 30% kommen.

Therapie

Mildes Training ohne schnellkräftige und komplizierte Bewegungsabläufe, durchblutungsfördernde Wärmepackungen oder Saunagänge, Elektrotherapie in Form von Iontophoresen zur Durchblutungsförderung; Massagen sind in der akuten Schmerzphase nicht sinnvoll sondern erst nach Abklingen der akuten Schmerzen in Form milder Lockerungsmassagen in Kombination mit Wärmeanwendungen.

Muskelzerrung

Symptome

Sich langsam während der Belastung entwickelnde Schmerzen in umschriebenen Muskelabschnitten mit Beschwerdezunahme bei steigender Belastungsdauer, in krampfartigen Schmerzen endend; Stretching der betroffenen Muskelanteile ist deutlich schmerzhaft.

Ursachen

Meist mangelnde Vorbereitung (Aufwärmung, Stretching), zu intensive Belastung (lokale Ermüdung), muskuläre Dysbalancen, falscher Trainingsaufbau oder auch Mineralverluste durch starkes Schwitzen führen zu einer umschriebenen, schmerzhaften Spannungserhöhung der Muskulatur. Die Kontinuität der Muskelfaser bleibt erhalten, die Grenze ihrer Dehnungselastizität ist erreicht, nicht aber überschritten; keine verletzungsbedingte Einblutung; keine Dellenbildung in der Muskulatur.

Therapie

Sport unmittelbar beenden; sofortige Kühlbehandlung zur Schmerzlinderung und Tonusminderung der Muskulatur. Optimal hierzu ist milde Kälte z.B. mittels in Eiswasser getränkter Kompressionsverbände (hot ice) oder spezieller Kühlpasten. Achtung: keine direkte Eisanwendung oder Eissprays, da zu starke Unterkühlung zu Gewebeschäden führen kann. Anschließend dosierte Stretching-Übungen. 3-5 Tage Trainings- und Wettkampfpause, ab 1. Tag Stoffwechselanregung durch z.B. leichte Lauf- oder Radergometerbelastung, danach Dehnungsübungen. Achtung: nur im schmerzfreien Bereich belasten, keine Schellkraftbewegungen; begleitend Massagen, Elektrotherapie, Wärme, ggf. Magnesiumeinnahme, ggf. Injektionen mit homöopathischen oder biologischen Medikamenten.

Muskelfaserriss

Symptome

Messerstichartiger Schmerz in der Muskulatur, ohne Vorwarnzeichen; typischerweise bei Schnellkraft-Beanspruchung (Sprint- oder Sprungdisziplinen, Ballsportarten etc.) insbesondere auch bei plötzlichem Anhalten und Abbremsen (exzentrische Belastung), rascher Beschleunigung (konzentrische Belastung) oder einer Kombination aus beiden. Ein Muskelfaserriss zeigt immer eine begleitende Einblutung in die Muskulatur (Hämatom); je nach Schweregrad mehr oder weniger große Delle im Muskelverlauf tastbar.

Ursachen

Schlechte Vorbereitung, fehlendes Aufwärmen, mangelnde Dehnung, plötzliche, sehr starke Muskelanstrengung aber auch eine nicht ausgeheilte Verletzungen oder Funktionsstörung wie z.B. Muskelzerrung kann zum Riss einzelner oder mehrerer Muskelfasern führen;

Diagnose

subtile klinische Untersuchung, Ultraschall- oder Kernspin-Untersuchung (MRT).

Therapie

Direkte Sportbeendigung und unmittelbares therapeutisches Handeln erforderlich: Jede versäumte Minute bei der Erstversorgung kann bei der Regeneration einen Tag Zeitverlust bedeuten! Sofortige Kühlung und sofortiges Anlegen eines breitflächigen Kompressionsverbandes (Eiskompressen, Kühlpasten); zur Verhinderung einer größeren Einblutung kalten Druckverband 20 Minuten belassen, fünf Minuten lösen und wieder für 20 Minuten anlegen. Diesen Prozess ca. vier bis fünfmal wiederholen. Danach kühlenden Salbenverband für mehrere Stunden belassen, verletzte Muskelregion hochlagern und nicht belasten. Ggf. Einnahme von Entzündungshemmern (Diclofenac, Ibuprofen, Enzyme etc.) Meist 3-6 Wochen Trainings- und Wettkampfpause, intensive Nachversorgung mit dem Ziel einer belastungsfähigen möglichst kleinen Muskelnarbe: zunächst intensive Physiotherapie mit Lymphdrainage und Elektrotherapie zur lokalen Abschwellung, sanfter Massage der umgebenden Muskulatur zur Tonusminderung, Mobilisierung der umgebenden Gelenke, ggf. lokale Infiltrationsbehandlung mit homöopathischen oder biologischen Medikamenten, ggf. entlastende Verbände (Tape etc.). Ab ca. 5. Tag erste sanfte aktive Belastung wie Joggen, Radergometer o.ä. zur Stoffwechselaktivierung sowie leichtes Streching. Belastung im schmerzfreien Bereich sanft steigern. Erste milde Schnellkraftbelastung frühestens ca. 3 Wochen nach der Verletzung, ansonsten hohes Wiederverletzungsrisiko.

Muskelbündelriss / Muskelriss

Symptome

Akutes Ereignis mit sehr stark auftretendem Schmerz; Symptome vergleichbar mit Muskelfaserriss, jedoch insgesamt stärker ausgeprägt. Unterbrechung der Muskelkontinuität beim kompletten Muskelriss (Riss 3. Grades / Muskelabriss), vollständige Trennung des Muskelbauches tastbar, ggf. Auftreibung sichtbar, sofern der Muskel zur Sehne hin "zusammenschnurrt";

Ursachen

Direkte Anpralltraumen bei Kontaktsportarten, gehäuft auch nach Einnahme von Anabolika.

Diagnose

Ultraschall- ggf. Kernspin Untersuchung (MRT) zur genauen Beurteilung sowie zum Erkennen von Begleitverletzungen erforderlich.

Therapie

Je nach betroffenem Muskel, Schwere der Verletzung, Alter und Ambitionen des Sportlers, Wiederherstellung der vollen Funktionsfähigkeit in der Regel nur operativ möglich, ansonsten siehe Abschnitt "Muskelfaserriss". Mögliche Komplikation: Knochenbildung in der verletzten Muskulatur (Myositis ossificans), Funktionsdefizit.

Muskelkrampf

Symptome

Akute krampfartige Spannungsvermehrung und Zwangshaltung in den betroffenen Muskelabschnitten, aktive willkürliche Bewegungen nicht mehr möglich. Funktionsstörung tritt gehäuft auch nachts auf.

Ursachen

Elektrolytverlust durch starkes Schwitzen ohne ausreichende Flüssigkeits- und Mineralzufuhr, Überbelastung, vor allem der Wadenmuskulatur durch Fußfehlformen, falsche Schuhwerk, insuffiziente orthopädische Einlagen, Durchblutungsstörung durch zu eng angelegte Bandagen, Orthesen oder Verbände, muskuläre Dysbalance.

Therapie

Sofortige Dehnung, Kältetherapie, ggf. Salbentapeverband, ausreichende Flüssigkeits- und Mineralzufuhr, Behandlung evtl. orthopädischer Ursachen (Fußfehlformen, Beinlängendifferenz, muskuläre Dysbalance). Prophylaxe durch adäquate Flüssigkeitssubstitution während des Sports und intensivem cooling down und Stretching unmittelbar nach dem Sport.

Muskelprellung ("Pferdekuss")

Symptome

Schmerzhaftes großflächiges Muskelareal, berührungs- und druckempfindlich, ggf. Schwellung oder Fluktuation tastbar, später Bluterguss sichtbar. Genaue Ausdehnung der Verletzung nur sonografisch bestimmbar; möglich sind ausgeprägte intramuskuläre Einblutungen; Kompartment-Syndrom als wichtigste Komplikation die u.U. operative Intervention notwendig macht.

Ursachen

Direkte äußere Gewalteinwirkung wie Tritt, Schlag o.ä. führen zu Gewebequetschung mit Einblutung in die Muskulatur. Häufig ungenügende Schutzkleidung des Sportlers mitverantwortlich.

Therapie

In Abhängigkeit des Schweregrades ggf. kurze bis zu wenigen Tagen andauernde Sportpause, Kühlung, Kompressionsverband, Hochlagerung, abschwellende und entzündungshemmende Medikamente, ggf. frühzeitige Elektrotherapie und Lymphdrainage zur Abschwellung.

Was ist für die optimale Heilung einer Muskelverletzung wichtig?

Entscheiden für einen optimalen Heilungserfolg ist selbstverständlich, dass zunächst die exakte Diagnose gestellt wird. Im Wesentlichen stützt sich die Behandlung auf folgende Säulen:

aktive Maßnahmen des Patienten Physiotherapie medikamentöse Therapie adäquater Trainingsaufbau Bezüglich medikamentöser Therapie unterscheidet man Salben-, Tabletten- und Spritzenbehandlungen. Als Spritze, d.h. per Injektion werden beim Leistungssportler gern homöopathische Medikamente (z.B. Traumeel) oder Eigenblut (ACP) zur Unterstützt und Beschleunigung des Heilungsprozesses eingesetzt.

Nach einer Muskelverletzung sollte ein Sportler grundsätzlich erst nach vollständiger Beendigung des Heilungsprozesses wieder an Wettkämpfen teilnehmen, also erst dann, wenn er unter intensivem Training beschwerdefrei ist.

Wer ist spezialisiert auf die Behandlung von Muskelverletzungen?

Das Team der Orthopäden und Sportmediziner der KLINIK am RING, Köln ist auf die Behandlung von Sporterkrankung und Sportverletzungen spezialisiert. Sie verfügen über eine weitreichende Expertise in der Behandlung von Muskelverletzungen im Profisport und machen diese professionellen Heilmethoden auch dem Freizeitsportler zugänglich.

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